Modell: Komplette Neukonstruktion des Bahnpostwagens Bauart Post mr-a. Ausführung des Bahnpostwagens als Allespostwagen mit Drehgestellen Minden-Deutz (MD) schwer Bauart 330 mit Kardanachsgenerator Bauart D 150 auf der rechten Wagenseite an beiden Drehgestellen. Halbgepäckwagen mit Drehgestellen MD schwer Bauart 330 mit Kardanachsgenerator Bauart D 150 auf der rechten Wagenseite an einem Drehgestell. Beide Wagen vorbereitet für stromführende Kupplung 7319 oder stromführende Kurzkupplung 72022, Innenbeleuchtung 73410/73411 und Schleifer 73406. Halbgepäckwagen zusätzlich vorbereitet für Zugschlussbeleuchtung 73407. Typspezifisch gestaltete Unterböden. Aufgedruckte Wagenlaufschilder. Befahrbarer Mindestradius 360 mm. Gesamtlänge über Puffer ca. 56,5 cm.
Post- und Gepäckbeförderung bei der Eisenbahn – das war einst gelebter Alltag und seit der Frühzeit des Schienenverkehrs eine naheliegende Selbstverständlichkeit. Als ab den 1950er Jahren die neuen, komfortablen 26,4 m-Schnellzugwagen die bundesdeutschen Schienen eroberten, beschaffte die Bundespost im Laufe der Jahre 685 dazu passende neue Bahnpostwagen. Der alten Tradition folgend gab es nicht nur einen Einwurfschlitz für Briefe, es wurde in diesen Fahrzeugen auch während der Fahrt an der Postverteilung gearbeitet. Und das nicht nur in Schnellzügen. Bis in die späte Bundesbahnzeit gab es feste Postwagenumläufe auch abseits der großen Magistralen, wie zum Beispiel in Eilzügen auf der württembergischen Südbahn Ulm – Friedrichshafen, in denen meist auch Reisegepäck befördert wurde. In jener Zeit reichte dafür aber in der Regel ein sogenannter Halbgepäckwagen. Diese Variante der 26,4 m-Schnellzugwagen (BDüms) war ab 1958 in 138 Exemplaren gebaut worden. All das ist längst Geschichte. Die über 150 Jahre währende Erfolgsstory der Post- und Gepäckbeförderung hatte in den Augen der modernen Bahnmanager Anfang der 1990er Jahre keine Zukunft mehr. Der letzte Gepäckschalter schloss 1995, Postwagen liefen noch bis 1997 – zuletzt aber fast nur noch in schnellen Post-IC-Zügen.